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WARUM AUSGERECHNET BULLTERRIER?

(Oder: Eine Liebeserklärung an den Hund, vor dem alle Angst haben, bis er sie küsst)


Ich werde ja oft gefragt, warum ich mir ausgerechnet Bullterrier ausgesucht habe.

So mit diesem Unterton…

„Warum denn Bullterrier? Du hättest doch auch was Hübsches nehmen können.“


Selbst in meiner eigenen Familie war das ein Thema.

Mein Sohn, meine Töchter fanden die Idee mit einem Bullterrier eher so mittel.

Einer meinte sogar:

„Mama… warum so ein hässlicher Hund?“


Ja.

Das tut weh.

Da wird’s kurz still in der Seele.

Aber gut, sie hatten ja recht.

Ich dachte ja früher auch so.


Ich war überzeugt: Das ist die hässlichste Hunderasse der Welt.

Ein bisschen wie ein Schwein, das sich jetzt als Hund identifiziert.

Oder ein Rugbyball, der beschlossen hat, Gefühle zu haben.


Und dann… hab ich mal einen Bullterrier persönlich getroffen.

Fünf Minuten. Mehr hat’s nicht gebraucht.

Er hat mich angesehen, als wüsste er nicht, wer ich bin, warum ich da bin, aber meine Bifi wollte er unbedingt.

Und ich war verloren.

Völlig.

Wie ein Keks im Kaffee.


Er hat mich mit seinem Charme erwischt.

Ich stand da, völlig überfordert, und dachte nur:

„Ihgitt, bist du süß.“

Und ab da war’s vorbei.

Und ja, ich hab meine Bifi geteilt. Ab da immer wenn er kam.

Nicht, weil ich so großzügig bin, sondern weil es eh keine Alternative gibt.

Wer denkt, Labradore seien verfressen, hat noch nie einen Bulli erlebt. Bullis haben sieben Mägen.

Drei davon sind immer leer.

Plus einen Leckerli-Extraspeicher, der sich nie füllt.


Optisch… na ja.

Sie wirken halt speziell.

Wie jemand, der in der Evolutions-Schlange zweimal „Zufall“ gedrückt hat. Aber je länger man sie anschaut, desto schöner werden sie.

Diese Knutschfresse.

Diese Augen: Licht ist an, aber keiner zuhause.

Ich liebe es.


Viele behaupten ja, Bullis hätten keine Mimik.

Stimmt nicht.

Man muss nur sensibler gucken.

Ich brauch bei meinen Bullis nur einen Blick und ich weiß genau, was in der Hirse passiert.

(Meistens nichts. Aber ich weiß es trotzdem.)


Und dann kam also Tessa.

Und die Familie… ja, was soll ich sagen?


Wir haben sie damals abgeholt und ab da war nichts mehr wie es war:

Sie war wie ein kleiner Tornado auf Speed.

Rannte in die Wohnung, als gehöre ihr der Laden,

begrüßte jeden, als hätte sie ihn schon immer gekannt.

Ablecken, ausrasten, Liebe verteilen,

alles gleichzeitig, in Dauerschleife.


Mein Sohn?

Herz verloren. Er singt ihr heute Liebeslieder (kein Witz!)

Die Große?

Komplett dahin.

Ich hab die beiden auf der Couch sitzen sehen, im Schneidersitz, Tessa mitten drauf: fertig. Disneyfilm. Abspann läuft.


Und meine mittlere Tochter?

Die ist da etwas meinungsstabiler.

Findet Tessa immer noch nicht hübsch.

Sagt sie mir auch.

„Mama, das Gesicht ist irgendwie… wie Kunst, die man nicht versteht.“

Ja gut.

Aber!


Sie findet ihr Fell weich.

Und sie streichelt sie.

Manchmal ganz nebenbei, fast unbemerkt.

Wie Leute, die nachts heimlich Käse essen.


Und ihr kleiner Sohn darf Tessa auch streicheln.

Und das macht man nicht mit einem Tier, das man nicht mag.

Das ist Liebe: leise, vorsichtig, echt.


Ich sag natürlich nix.

Ich guck nur so:

„Ja ja, du findest sie nicht süß… is’ klar.“

Aber innerlich: Touchdown.


Bullis sind Clowns.

Sie sind laut, leise, chaotisch, sensibel, alles gleichzeitig.

Sie blamieren dich überall, ohne sich Mühe zu geben.

Mit einem Mini-Bulli stehst du immer im Mittelpunkt,

ob du das willst oder nicht.


Und Bulli-Menschen?

Die sind auch besonders.

Humorvoll.

Selbstbewusst.

Ein bisschen verrückt im Herzen, aber im besten Sinne.

Ich hab noch nie Probleme mit Bulli-Leuten gehabt.

Wir ticken gleich.

Wir verstehen uns.

Wir würden für unsere Bullis nicht nur unser letztes Hemd geben,

sondern unser Herz.


Und darum hab ich Bullterrier.

Weil sie dich zum Lachen bringen, wenn du eigentlich schreien willst.

Weil sie Chaos mit Herz sind.

Weil sie dich daran erinnern, dass Schönheit nicht im ersten Blick liegt. Sondern im zweiten.

Und manchmal erst nach dem dritten.

Aber dann bleibt sie. Für immer!


Einmal Bulli – immer Bulli. Punkt. Das ist einfach so!


Aber sieh selbst:



 
 
 

3 Kommentare

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Gast
20. Nov.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Ich war tatsächlich ganz genau so. Mein Mann wollte immer schon einen Bulli haben. Ich: NEIN !!! Die sind hässlich. Niemals !!!!!

Und dann kam meine Tochter und brachte den ersten ( ja, den ersten - es folgten weitere, die bei uns lebten und leben) Bulli ins Haus..... Und was soll ich sagen ? Ein Blick... Und ich war verloren - für immer !!!

Sie sind einfach hinreisend und unbeschreiblich. Das muss man fühlen. Das kann man nicht erklären ❤️❤️❤️❤️❤️❤️

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Marina
12. Nov.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Du bist einfach genial...wir kennen das genau 🤣🤣🤣🤣

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Gast
12. Nov.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Besser kann man diese Rasse nicht beschreiben.

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